Wie sieht das alltägliche Leben in Korea aus?

Max: Normalerweise gehe ich morgens in die Schule. Danach gehe ich meinen Hobbys nach, ich spiele zum Beispiel in einer Band. Abends komme ich wieder nach Hause und esse mit meinen Eltern zu Abend. Wie ist es bei dir?
Hyonsuk: Ich gehe auch morgens in die Schuleund komme erst abends zurück. Nach dem Abendessen nehme ich Privatenunterricht, der Hagwon genannt wird, um Extraunterricht zu bekommen. Oh, und es gibt einige Dinge, auf die niemand aus meiner Familie verzichten möchte – das Handy und das Internet. Auf dem Weg zur Arbeit schaut mein Vater mit seinem Handy Fernsehen und meine Mama kauft vieles online. Ich benutze das Internet sogar während des Unterrichts, um mehr Informationen zu bekommen und mein Bruder ist ein Informatiker. Er ist ständig online. Meine ganze Familie ist ganz verrückt danach, alle Vorteile dieser neuen Medien zu nutzen.

Mein Vater arbeitet in einem Bauunternehmen. Er steht früh auf und kommt sehr spät nach Hause. Als ich noch jünger war, war er unter der Woche so beschäftigt, dass ich mich fast schon wie sitzengelassen fühlte. Manchmal möchte ich ihm erklären, wie ich mich fühlte. Aber dann würde er mir nur ein Vortrag darüber halten, wie der Schweiß und das Blut der fleißigen Koreaner, wie er einer ist, Korea aus den Ruinen des Krieges und dem Hunger von vor 50 Jahren aufsteigen ließen, um die 10. größte Wirtschaftnation der Welt zu werden und internationale Sportereignisse wie die Olympischen Spiele 1988 und die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 zu veranstalten. Wie mein Vater sagt, ist Korea auf der Ganze Welt für seinen Fleiß und harte Arbeit bekannt. Heutzutage fangen die Familien an, ihre Wochenenden zusammen zu verbringen, zu reisen und ihren Hobbys nachzugehen. Und das dank der 5-Tage-Woche, die von der Regierung eingeführt wurde.

Koreanische Mutter sind sehr bemüht um die Ausbildung ihrer Kinder - meine Mutter ist da keine Ausnahme. Einige Mütter bestehen darauf in eine Gegend mit einer guten Schulen zu ziehen, während andere ihre Kinder in Hagwons schicken oder Privatelehrer engagieren. All dieser Aufwand wird betrieben, damit ihre Kinder eines Tages an einer renommierten Universität studieren können. Einige Mütter jedoch gehen zu weit und setzen ihre Kinder zu sehr unter Druck, nur um gute Noten zu bekommen, dass das sogar zu sozialen Problemen führt. Viele Experten auf der Welt glauben, das es den eifrigen, koreanischen Müttern zu verdanken ist, dass Korea schneller als jedes andere Land industrialisiert und demokratisiert wurde und sich ins Informationszeitalter stürzten konnte. Meine Mama erklärte mir, dass in einem Land, das keine Rohstoffe besitzt, die menschliche Arbeitskraft das höchste Gut sei. Obgleich mich meine Mutter immer nervt, ich solle mehr lernen, will ich doch ein gut ausgebildeter Berufstätiger werden.

Mein Bruder ist ein Programmierer. Er sitzt Tag und Nacht vor seinem Computer. Diese Bild wird dir hier überall begegnen, wenn du Korea besuchst. Sobald man Korea betritt, ist man ständig von Menschen umgeben, die ununterbrochen in ihr Handy sprechen, Musik auf Mp3-Playern hören, die so klein sind, als wären sie Schmuck und ständig mit ihrem Laptop oder ihrem Handy online sind, da man zu jeder Zeit an jedem Ort Zugang zu W-Lan-Netzen hat. Man sieht auch immer mehr Leute, die auf ihrem Handy Fernsehen schauen. Vor nur einem Jahrzehnt hätte niemand gedacht, dass das in diesem Land mal möglich sein wird. Ich glaube, dass es das Interesse der Koreaner an neuen Sachen ist und ihre Begierde, sich jederzeit dem neuen Umfeld anzupassen, was dazu beitrug, Korea zu einem der am besten vernetzten Länder der Welt zu machen. Du solltest mal sehen, wie stolz mein Bruder ist, in einem Land geboren zu sein, das so eine ausgeprägt Kommunikationsinfrastruktur hat.

In Korea geht man erst sechs Jahre zur Grundschule und dann je drei Jahre zur Middle- und High-School bevor man an die Universität zum studieren geht. Ich bin zur Zeit in der High School, und es ist ein wichtiger Teil meiner Schulzeit, weil ich mich entscheiden muss, an welche Universität ich möchte und was ich studieren will. Mein Traum ist es eines Tages ein Diplomat zu werden. Es wäre so schön um die Welt zu reisen und mein Land zu vertreten. Zur Zeit bin ich ein Unterstützer von VANK. VANK ist ein Internetseite, die Informationen über Korea für Exil-Koreaner und Ausländer bereithält, die mehr über Korea erfahren wollen. VANK organisiert auch Schüleraustausche zwischen koreanischen und ausländischen Schulen und versucht alle möglichen Unwahrheiten über Korea zu korrigieren. Ich bin einer der Jung-Diplomaten von VANK. Das Korea des 21. Jahrhunderts versucht zum Zentrum Asiens und das Tor zu Nordostasien zu werden und gleichzeitig eine friedliche Nation zu sein, die den Traum teilt, mit der ganzen Welt verbunden zu sein. Um diesen Traum zu verwirklichen, benötigt Korea die Hilfe der Jugendlichen und von VANK. Wir wollen unsere Austauschen mit anderen Ländern fortsetzen und die Welt die Wahrheit über Korea wissen lassen.